Auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Ursula Groden-Kranich MdB waren Roland Jahn, Leiter der Stasiunterlagenbehörde, sowie Barbara Große, Autorin des Buches „Aus der DDR-Diktatur in die Mainzer Freiheit“ zu Gast im Weingut Posthof Doll & Göth in Stadecken-Elsheim. Zeitweise  wurde es ganz still unter den Zuhörern als die beiden über die Arbeit der Staatssicherheit redeten, aber auch geschmunzelt, wenn sie von dem ganz normalen Leben in der DDR berichteten.
Barbara Große (geb. 1947 in Leipzig) war als Tontechnikerin tätig. Sie sehnte sich wie viele nach einem Leben in Freiheit und stellte seit September 1967 regelmäßig Ausreiseanträge. Zudem suchte sie Hilfe bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik und bei der bundesdeutschen Botschaft in Prag.
Im Januar 1983 wurde sie verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt  wegen „landesverräterischer Agententätigkeit“. Mehr als ein Jahr saß sie in Hoheneck – dem berüchtigten Frauengefängnis der DDR ein.
Im März 1984 gelangte sie im Rahmen des Häftlingsfreikaufs in die Bundesrepublik.
Gekonnt warf sie sich den „Gesprächsball“ mit Roland Jahn zu, der beleuchtete, welche Bedeutung die Arbeit der Stasiunterlagenbehörde hat.
Seit März 2011 ist er Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.
Mit der Stasi kennt er sich aus: 1983 wurde der gebürtige Jenaer festgenommen. Die Stasi schloss ihn in einem Abteil im letzten Wagon des Interzonenzuges nach Bayern ein und schickte ihn auf die Reise in den Westen. Im Gegensatz zu Bärbel Große hätte er nie freiwillig die DDR verlassen; er wollte die DDR von innen verändern.


hintere Reihe von links: Thomas Barth und Roland Doll
vordere Reihe von links: Barbara Große, Erika Doll, Roland Jahn und Ursula Groden-Kranich
im Hof des Weingutes Posthof Doll & Göth in Stadecken-Elsheim